7. Applikation von Insulin

Als Protein wird peroral verabreichtes Insulin vom Magensaft zerstört. Eine Applikation ist daher nur unter Umgehung des Gastrointestinaltraktes möglich. Inhalatives Insulin hat sich bisher nicht durchgesetzt, so dass in der Regel entweder mehrfach gespritzt oder eine Insulinpumpe zur kontinuierlichen Versorgung getragen wird.

Bei der Applikation gilt es verschiedene Parameter zu beachten:

Die Injektionsart

Die Injektion erfolgt in der Regel subkutan, wenn ein besonders schneller Wirkungseintritt erwünscht ist auch intramuskulär. Die intravenöse Applikation bleibt der Notfallmedizin vorbehalten.  

 

Die Injektionsstelle

Als Injektionsstellen kommen Bauch, Oberschenkel, Gesäß und in Ausnahmefällen der Oberarm in Frage. Die Entscheidung, in welche Körperregion injiziert wird, hat Auswirkungen auf die Aufnahmegeschwindigkeit und damit den Stoffwechsel.

Die gewünschte rasche Aufnahme des Mahlzeiteninsulins wird idealerweise durch eine subkutane Injektion in den Bauch erreicht, das Basisinsulin kann abends auch in den Oberschenkel oder das Gesäß injiziert werden. Mischinsulin kann je nach gewünschtem Effekt in den Bauch oder in den Oberschenkel/Gesäß gespritzt werden.

 

Die Abbildung zeigt geeignete Spritzstellen für die Insulininjektion

Die Einstichstelle

Die Injektion ist immer mit kleinsten Hautläsionen verbunden. Diese ständigen Verletzungen können zu Verhärtungen, Verdickungen und zu einer in der Regel harmlosen Lipohypertrophie führen. Dies kann zu einer Veränderung der Absorptionsrate führen und bedingt einen Wechsel der Injektionsstelle. Ein geplanter Wechsel der Einstichstelle nach einem festen Spritzschema verringert das Risiko dieser Nebenwirkungen. Die Stellen sollten ca. 3-4 cm bzw. 2 Fingerbreit auseinander liegen, wobei 2 Zentimeter rund um den Bauchnabel nicht gespritzt werden sollte.

 

Beratungshinweis

  • Körperliche Aktivität, Wärme (z. B. durch Massage, Sauna) erhöhen die Durchblutung und beschleunigen die Insulinresorption.  Der Wirkungseintritt erfolgt wesentlich schneller.
  • Durch Kleidungsstücke soll nicht injiziert werden.
  • Eine große intraindividuelle Schwankungsbreite der Insulinwirkung kann selbst bei gleichbleibenden Applikationsparametern zu abweichenden Ergebnissen führen. Dies erschwert zusätzlich die Stoffwechselführung für die Betroffenen.

Informationen